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Auf dieser
Seite werde mich meine elektronischen Arbeiten nach und nach vorstellen. Da ich mich mit der Elektronik schon sehr lange beschäftige wird es kaum möglich sein, Alles was ich jemals gebaut und entwickelt habe hier vorzustellen. Zunächst werde ich daher ein paar aktuelle Projekte einstellen. In den letzten Jahren habe ich mich hauptsächlich mit Audioelektronik in Röhrentechnik beschäftigt. Dabei herausgekommen sind zwei komplette Anlagen: Die erste habe ich im Hinblick auf eine möglichst gute Stereowieder- gabe entwickelt und gebaut: - 'White Series' Die zweite wurde, da ich auch sehr gerne Mono höre, für die reine Monowiedergabe konzipiert: - 'Black Series' Alles ist natürlich nach meinen ganz subjektiven Ansichten entstanden; "Kochrezepte" wird man hier keine finden. Was sowiese schwierig werden würde, denn ich habe in meine Geräten viele alte Originalteile verbaut die sich gerade in meiner "Krabbelkiste" fanden. Schaltpläne müssen so zum Nachbau dementsprechend angepasst werden. |
Automatischer SPDIF-Umschalter >< | |||
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Die Line-Stufe ist
für die Vorverstärkung von Signalquellen wie CD-Playern oder Rechnern zuständig. Der Verstärkungsfaktor ist ungefähr 10, was meinen Erfahrungen nach der beste Wert ist. Die Verstärkerstufe bildet pro Kanal jeweils eine Triode vom Typ 56 (amerikanische Röhre mit UX5-Sockel). Das Signal wird über Styroflex-Kondensatoren ein- und ausgekoppelt; die Triode wird mit fester Gittervorspannung betrieben. Das Netzteil ist die klassische Zweiweggleichrichtung mit nachfolgender CLCRC-Siebung; Gleichrichterröhre ist die AZ1. Mittlerweile habe ich die gezeigte Philips-Röhre gegen eine hübsche Telefunken-Meshplate ausgetauscht. Die Abschirmhaube über dem Netztrafo wirkt Brummeinstreungen entgegen und hat sich als notwendig erwiesen. Dem Berührungs- schutz dient sie nur sekundär; ich weiß wo ich nicht anfassen darf - und bin der einzige Nutzer der Anlage. Daher verzichte ich normalerweise auf Trafohauben und ähnliches... Mit den RCA-Buchsen bin ich nicht wirklich zufrieden. Es scheint dieser Tage unmöglich zu sein welche zu finden die auch nur einigermaßen maßhaltig sind. Entweder geht der Stecker nicht rein, oder er fällt schon beim Ansehen aus der Buchse :-S |
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So, hier die Unterseite: Die linke Seite bild ungefähr das Netzteil, hier finden sich Siebelkos und -Widerstände, Entladewiderstände und ein Selengleichrichter für die neg. Gittervorspannung. Nichts spektakuläres... Es ist noch Platz für einen kleinen Trafo um die Gittervorspannung zu erzeugen; mit der so freiwerden 6,3V-Wicklung kann man auch die 76 statt der 56 einsetzen (76: 6,3V Heizung; 56: 2,5V Heizung). Die rechte Seite ist der eigentliche Verstärker: Oben zwei Drahtpotis (MIL-Ausführung) zur Einstellung der Anodenspannung, mittig die UX5-Fassungen mit Koppelkondensatoren, Anoden- und Gitterwiderständen. Unten zwei Potis mit Siebkondensatoren zur Einstellung der neg. Gitter- vorspannung. Mittig kann man die Sternmasse erkennen. Es gibt eine Betriebs- und eine Schirmmasse; sie sind über einen 100Ohm-Widerstand verbunden. Die Zuleitung zum Schalter ist mit einer CuL-Drahtwicklung gegen den NF-Teil abgeschirmt und liegt einseitig an der Schirmmasse. Der Netztrafo ist ein Neuteil, ich habe ihn mir von Markus Andrzejewski (http://www.tubeland.de) wickeln lassen. Er macht wirklich sehr gute Netztrafos und Ausgangsübertrager, sehr zu empfehlen! Die Siebdrossel ist ein Originalteil aus den 1940ern. |
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Die RIAA von oben: Zu
vorderst der Netztrafo ( hier ein alter aus der Krabbelkiste), dann die
Gleichrichterröhre (AZ41). Seitlich davon auf dem
Kühlkörper: ein Spannungsregler LM317 zur Stabilisierung der
6,3V Heizspannung für die ECC83. Ich habe hier eine Heizung mit stabilisierter Gleichspannung realisiert. Ich weiß, es geht auch ohne, aber es war einfacher so. Manchmal muß man halt auch Kompromisse machen, und sei es in Form eines ICs ;). Hinten dann die drei ECC83 (hier von JJ, http://www.jj-electronic.sk/). Sie bilden die Entzerr-Verstärkerstufe. Der Verstärker an sich ist auf einem Alublech montiert; diese Abschirmung ist auf jeden Fall notwendig. Immerhin ist der Verstärkungsfaktor rund 10 mal so hoch wie bei der Line-Stufe... da hat man sich schnell sonst einen Bären in die Schaltung gesetzt (brummmmm....). Diese Aluplatte ist dann schlußendlich mit der Schirmasse verbunden. Auf Abschirmzylinder über den Röhren konnte ich jedoch interessanterweise verzichten. Ich hatte sie versuchsweise montiert und kein Unterschied ließ sich erhören... Auch hier wieder: Die obligatorischen RCA-Buchsen (grrr...) und eine Erdungsschraube für den Dreher (mit der Schirmmasse verbunden). Der Netzschalter ist hier in Trafonähe angeordnet. Auf eine lange Zuleitung zum Schalter, auch eine geschirmte, wollte ich mich wirklich nicht einlassen. Zu heikel... |
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Zunächst habe ich die
Verstärkerstufe allein auf der Aluplatte aufgebaut. Die
Masseführung ist hier etwas komplexer als bei der Line-Stufe: Jede
der drei Stufen hat zunächst ihre eigene Masse auf dem
Mittelröhrchen der Novalsockel. Die erste ECC83 bildet die 1. und
2. Stufe für den linken Kanal; die 2. ECC83 die 1. und 2. für
den rechten. Die 3. ECC93 schließlich ist die 3. Stufe für
beide Kanäle. Mit Hilfe dieser Einteilung wird das
Übersprechen zwischen dem linken und rechten Kanal minimiert. Die passiven Bauteile sind mit möglichst kurzen Drähten direkt zwischen den Sockellötösen montiert. Es wurden durchweg 1% Metallfilmwiderstände und Styroflexkondensatoren im Signalweg eingesetzt. Hier sieht man die Baugruppe bei einem ersten Test: Das Anodenspannungsnetzteil als improvisierter Aufbau; die Heizspannung liefert ein Labornetzteil das nicht im Bild ist. Und es funktionierte alles auf Anhieb, sogar fast völlig ohne Brumm! :-) |
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Hier ist der
endgültige Aufbau: Die Aluplatte wurde in den Trägerrahmen
eingesetzt (links). Rechts wieder die Netzteilkomponenten. Die
Stufemassen werden mit den Netzteilmassen auf einem Sternpunkt
konzentriert (tief im Aufbau verborgen am linken, oberen Rand der
Aluplatte). Die Schirmmasse ist wieder mit 100Ohm mit der kompinierten
Signalmasse verbunden. Ganz links unten der Gleichrichter für die Heizspannung (4 Si-Dioden mit Überbrückungskondensatoren). Der kleine grüne Trafo liefert 4V Heizspannung für die AZ41. Zwar ist auf dem Hauptnetztrafo eine 4V-Wicklunung vorhanden, jedoch musste ich diese mit 6,3V-Wicklung in Reihe schalten um den Spannungsabfall über den LM317 auszugleichen... Der Netztrafo selber ist wieder Originalware aus einem Philipsradio (keine Angst, das Radio war nicht mehr zu retten. Wirklich...) Im Bild fehlt noch die Feinsicherung im Netzeingang. Mittlerweile ist sie natürlich auch da. Ich hatte einfach keine Sicherungshalter mehr... |
Die Endstufe ist ein
einfacher, schnörkelloser Class-A Pentoden-Eintakter. Nichts Besonderes also. Als Treiber für die EL5/375 dient die EF6, hier von Philips. DIe EL5 sind die ST-Kolbenausführung von Valvo. Das Auge isst schließlich mit. Es gibt auch eine EL34-like Ausführung von Telefunken, welche sogar häufiger zu haben ist. Die Valvos waren aber sogar preiswerter :-] Ausgangsübertrager und Heiztrafo sind wieder End-1930er Teile aus meiner kleinen Sammlung... |
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Das Ganze aus einer
anderen Perspektive: Der Anodentrafo ist ein Trenntrafo von der Stange, 230:115+115V. Die beiden 115V-Wicklungen sind hier in Reihe geschaltet. Schalter, Glimmlampe, Sicherung. Die Netzbuchse lag auch in der Sammlungskiste und wollte sinnvoll eingesetzt werden. Übringends habe ich mir mittlerweile die Mühe gemacht und die Etikettenreste vom Anodentrafo gepuhlt. Das Etikett war, sagen wir's mal diplomatisch, nicht von großem Anmut und musste deshalb weichen... |
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Die Schokoladenseite
(zumindest für mich ;): Hier mal anders rum: Netzteil zur Linken, Verstärken auf der Rechten. Die übliche Masseführung. Die Drossel (CLCRC-Siebung) ist eine Leuchtstofflampendrossel, macht ihren Job aber zur vollsten Zufriedenheit. Es ist nicht die Spur eines Brummens zu hören. Sonst: Automatische Gittervorspannung, Gleichrichter auf Sandart (4x Si-Diode). MKT-Kondensatoren und Metallfilmwiderstände im Signalweg. Keine Gegenkopplung. Das ist's auch schon. Auf jeden Fall ist eine excellente Mono-Endstufe rausgekommen! |
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Wie man sieht passt der
Aufbau so gerade auf das Chassis. Ganz links der Netztrafo (ich hatte
zufälligerweise genau den passenden in der Teilekiste, es sind
sehr viele unterschiedliche Spannungen notwendig: 4V für die AZ1, 4V für die RES094, 2V für die KL2, -15V und -6V zur Bereitstellung der neg. Gittervorspannungen und schließlich 250V Anodenspannung), darüber die AZ1 zur Anodenspannungsgleichrichtung. Rechts neben dem Trafo ein Glimmstabi 13201zur Gewinnung der unterschiedlichen Anodenspannungen für Treiber und Endröhren. Oben links und rechts der Eingangsbuchse (ich habe eine DIN-Buchse verwendet... es war kein Platz für 2 RCA-Buchsen, und ich war die Dinger einfach leid...) die beiden RES094. Darunter ein mA-Meter zur Ruhestromkontrolle der Endröhren. Darum gruppieren sich: unten links der Netzschalter, Glimmlampe, zwei Kippschalter zum Ein/Aus-schalten des Meters und Auswahl der zu messenden Endröhre. Schließlich noch die Endröhren: zwei mal KL2 (im Bild das Äquivalent von Tungsram) und die zugehörigen Ausgangsübertrager. Sie wurden wieder von Markus Andrzejewski (s.o.) gewickelt. Mittlerweile sind auch die provisorischen Lautsprecher-Anschlüsse verschwunden und durch vernünftige Klemmsteine ersetzt worden. |
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Auf der Unterseite geht es
nicht minder gedrängt zu: Im linken Viertel die Netzteil-Bauteile,
auch die Europafassung etwas weiter oben rechts (Stabi) gehört
noch dazu. Als Siebung wurde eine CRCRCRC-Siebung gewählt,
für eine Drossel war wirklich kein Platz mehr. Im Test erwies sich
die R-basierte Siebung auch als leicht besser, so dass ich sowieso
diese Lösung favorisiert hätte... Klar ist der Massesternpunkt zu erkennen. Darunter befindet sich dicht gedrängt die Beschaltung der Treiberröhren. Der Signalweg ist mit MP-Kondensatoren und Metallfilmwiderständen ausgeführt. Die beiden Lochrasterplatinen sind wieder Komponenten des Netzteils: Die linke stellt die Gittervorspannungen bereit, die rechte die Heizspannungen. Alle Röhren (bis auf die AZ1) werden mit gut gesiebter Gleichspannung beheizt. Nachdem meine Breitbandlautsprecher fertig waren ließ sich wieder ein leichter Brumm hören, welcher klar aus der Heizung der KL2 kam. Durch das Hinzufügen zwei weiterer 10000µF-Siebelkos ließ sich das Problem aber schnell lösen... Über den Platinen schlußendlich die die Beschaltung der Endröhren. Sie werden in Class-A Pentodenschaltung betrieben: Ausgangsleistung ein knappes Watt! Was mit den passenden Lautsprechen allerdings mehr ist als man je benötigen wird ;) Wenn man ganz genau hinsieht kann man noch die beiden Spindeltrimmer zur Einstellung des Ruhestroms erkennen: Sie sind durch eine Bohrung von oben zugänglich. |
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