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SP/DIF-Switch

Eine etwas längere Recherche im Web ergab dass es wohl keinen vernünftigen SP/DIF-Quellen-

umschalter zu kaufen gibt. Vor allem keinen mit optischen Eingängen...

Also gibt es nur eine Alternative: Selbst bauen!

Erste Studien und Testschaltungen:

Da der Switch das jeweils anliegende Signal automatisch erkennen (und darauf hin auf den jeweiligen

Eingang umschalten) soll benötigt man einen Schaltungsteil welcher die An- bzw. Abwesenheit eines

SP/DIF-Signals erkennt. Besser gesagt erkennt die Schaltung die Anwesenheit eines beliebigen Datensignals,

egal ob es SP/DIF, AES/EBU oder ADAT (oder sonst was ) ist. Hier ist die Schaltung an dem AES/EBU-Ausgang

einer SGI Octane angeschlossen auf der via XMMS Musik dudelt. Das ankommende Datensignal ist auf dem Scope

zu erahnen.

Die Schaltung auf dem Breadboard: Ein 74HCT32 als Buffer, ein RC-Glied und ein Schmitt-Trigger 74HCT14.

Nichts aufregendes also...

Eingestecktes LWL-Kabel: Low und...

...abgezogenes Kabel: High. Funktioniert also bestens!

Das Ganze können wir also jetzt schon mal 4fach auf die Eurokarte braten.

(Der aufmerksame Beobachter wird festgestellt haben dass das Signal invertiert ist am

Ausgang. Das soll auch so...)


Mittlerweile bin ich schon etwas weiter gekommen...

Hier ist die Eurokarte zu sehen auf der die ganze Schaltung entsteht:

Auf der linken Seite befinden sich die optischen Reciever für vier Eingänge samt Beschaltung;

unten findet sich der Transmitter für den Ausgang, ebenfalls mit passender Beschaltung.

Die untere IC-Fassung beinhaltet später den analogen Signalumschalter fuer das SPDIF-Signal (74HCT4052).

Der obere Teil ist die Hälfte der eingangs vorgestellten Detektionsschaltung; für jeden Eingang ein mal.

Rechts oben ist die Stromversorgung zu sehen. Hier wird später ein passendes Steckernetzteil angeschlossen.

Das Ganze seitenverkehrt und von unten (Lötseite).


Wieder ein ganzes Stück weiter: Die Schaltung ist jetzt, bis auf ein paar kleine passive Bauteile komplett:

Es ist ziemlich voll geworden! Die Schaltung passt tatsächlich gerade so auf eine Eurokarte. Mit etwas mehr

Optimierung könnte man vielleicht noch eine bessere Packungsdichte erreichen, aber viel ist da nicht mehr drin.

Durch Verwendung eines Mikroprozessors und SMD-Technik kann man das natürlich auch auf einem Viertel der

Fläche machen. Ist aber mehr Arbeit und erfordert mehr Geduld, was sich fuer ein Einzelstück (IMHO) kaum lohnt.

(Es sei denn man hat das Equipment dafür sowieso rumstehen...)

Die Unterseite: Wie gesagt... ziemlich voll. Ein paar Bauteile mussten auf der Unterseite angebracht werden,

da oben kein Platz mehr war. Sorry für das schlechte Foto, die Kamera wollte es nicht besser (§$%&! Autofokus!)


Update...:

Diese kleine Zusatzplatine stellt ein paar LEDs zur Kontrolle der SPDIF-Eingänge bereit. Die Funktion

ist identisch mit der der Link-LEDs an Ethernet-Equipment. Das kann die Fehlersuche in komplexen

Setups deutlich erleichtern. Leider war kein Platz mehr auf der Hauptplatine...


Hier ist nun die komplett bestückte Platine. Nur die ICs und das Display fehlen noch in den Fassungen.

Nachdem die Lötseite noch mal im Gegenlicht und mit der Lupe auf Kurzschlüsse und offensichtlich falsche

Verbindungen abgesucht wurde kann die erste Betriebnahme vorbereitet werden...

Zur Vorsicht wird noch ein Multimeter im mA-Bereich in die Versorgung eingeschaltet um die Stromauf-

nahme kontrollieren zu können.

Und dann: Der spannende Moment!

Puh! Keine Rauchzeichen, kein Gestank ;)

So schlimm kann es also nicht sein. Der optische Sender gibt auch schon Licht von sich.

Die für den ersten Schaltungsteil (Datenerkennung) nötigen ICs werden eingesetzt und ein erster Funktionstest

kann erfolgen (wieder mit dem AES/EBU-Signal aus der Octane):

Signal an Eingang 1... ...an Eingang 2... ...Eingang 3... ...und Einagang 4!

Soweit funktioniert alles bestens!

Na, das ist ja schon mal was womit man arbeiten kann.